Alle Probleme sind Beziehungsprobleme

Die ganze Welt und unser ganzes Leben besteht aus Beziehungen, aus Kontakt. Dieser Kontakt kann uns helfen und dieser Kontakt kann uns fehlen.
Meister Li spricht immer davon, dass alle Probleme Beziehungsprobleme sind. Was meint er damit?

Ich verstehe das so: Wir sind nicht alleine hier auf der Erde. Das ist das Wichtigste.
Wir kommen in einer kleinen Gemeinschaft hierher, der Familie. Die ist für jeden Menschen das Wichtigste.

Wenn ich Glück erfahre, dann hat das mit Vorbereitung zu tun. Vorbereitung von Früher.

Wenn ich Stau erfahre, dann kommt der daher, dass ich damals nicht so handeln konnte, wie es notwendig gewesen wäre.

Ich finde diesen Satz so interessant, dass alle Probleme Beziehungsprobleme sind.

Ich stehe in Kontakt zu Menschen. Zum Beispiel auf meiner Arbeitsstätte.
Mit einigen komme ich einfach gut zurecht. Ich bin glücklich, dass sie da sind.
Aber bei mir war es auch so: Von Anfang an gab es welche, zu denen war das Verhältnis ganz schwer.

Dann kam ich zu Sergej, weil es so schwer war. Die Situation, die für mich so schwer war, hatte was Gutes: Sie brachte mich zur DEAN-Methode.

Seitdem begann eine Bewegung. Zunächst lernte ich, diese Bewegung in mir selbst wahrzunehmen. Ich war überglücklich, als ich eines Tages eine innere Bewegung wahrnehmen konnte.

Da habe ich ganz langsam gelernt, dass Kontakt mit Bewegung, Beweglichkeit zusammenhängt. Und ich habe gelernt, dass das Schwierige, was mir begegnete, nur in mir selbst zu lösen war.

„Unsere Welt ist ich und du“, sagt Meister Li. „Bevor ‚du’ noch nicht den Kontakt will, bin ‚ich’ dran. Ich mache es gut.“ (Meister Li)

Wenn ich unbedingt Kontakt will, ist das zu viel Wollen. Dann kann es unter Umständen anstrengend werden. Ich gehe nach Hause „und koche Nudeln“ (mache weiter meine Übung…). Dann kommt der andere automatisch.

Tiefer gehen heißt: Ich selbst gehe weiter, tiefer.

Das Leben besteht daraus, dass wir uns bewegen. Dazu haben wir manchmal keine Lust (oder wir sperren uns aus einem anderen Grund). Warum wir keine Lust haben, ist erst gar nicht so klar.

Was kann uns helfen?

Das offene Herz. Genug Kraft. Und ein Meister, der uns hilft, die tiefen Dinge zu bearbeiten.

Wenn wir keine Lust haben, dann fühlen wir nichts oder wir fühlen nicht die Wahrheit und die Möglichkeiten. Wenn wir uns konzentrieren und frei genug sind, die Energie dafür aufbringen, dann finden wir das, was (an Veränderung und Bewegung) passiert, vielleicht interessant.

Ich habe gelernt, dass manche Kontakte nicht zu mir, meiner Kraft und jetzt passen. Die Sifu-Arbeit hat mir geholfen. Diese Kontakte, die nicht passten, konnte ich loslassen. Mit anderen, die schwierig waren, lernte ich unmerklich, besser umzugehen.

Dann ergaben sich neue, gute und passende Kontakte. Diese helfen mir sogar dabei, glücklicher zu leben und den Weg weiter zu gehen.

Der erste Kontakt, den ich ganz tief empfunden habe, ist der zu Meister Li. Dann habe ich den Kontakt zu mir selbst aufgebaut. Das habe ich erst allmählich verstanden. Ich lernte zu fühlen, was gerade ist. Wahrzunehmen, wie ich bin. Zu akzeptieren, was ist. Weiterzugehen.

Manchmal kann ich meine Umgebung beobachten (ihre Reaktion auf mich…), wenn ich wissen möchte, wie ich bin. Wenn meine Liebsten, meine Nachbarn, meine Kollegen… mir mitteilen, dass sich etwas verändert, dann ist etwas in Fluss gekommen und beginnt sich zu wandeln.
Kontakt ist Veränderung, Fluss, Bewegung.

Zum Thema Kontakt fällt mir aber auch ein: Kontakt halten. Wie kann ich Kontakt halten? Das kann sich auf verschiedene Zusammenhänge und Daseinsebenen beziehen.

Man kann alle Themen immer auf verschiedene Ebenen beziehen. Da wir aus Körper, Seele und Geist bestehen, ist das gut verständlich.

„Was meinst Du, woher Dein Leben kommt? Alles Leben kommt aus irgendeinem Ursprung. Je nachdem, wie Du darüber denkst und was Du glaubst, unterscheidet sich die Ansicht, wann Dein Leben begann: physisch als Mensch oder als geistiges Wesen.“ (Meister Li)

Es ist interessant zu schauen, wie wir uns definieren. Sehen wir uns als körperliche Wesen, als geistige oder als seelisch bestimmte Wesen?

Wenn wir uns als geistige Wesen verstehen, dann haben wir mitunter mit sehr tiefen Zusammenhängen zu tun. Manchmal begegnet einem so eine Verbindung zu tiefer liegenden Ursprüngen vielleicht durch die Übung, vielleicht durch eine Krankheit oder ein anderes Ereignis in der Entwicklung. Es kann wie eine Berührung sein, manchmal wie eine tiefe Erschütterung oder wie eine Erweiterung.

Dieses Wiederentdecken der Verbindung, der Zusammenhänge kann man auch als das „innere Kind“ bei der Meditation bezeichnen. Wenn wir in der Meditation die Zusammenhänge wieder ganz neu erfahren, uns etwas ganz neu berührt, ist das wie die Geburt eines Kindes.

Mit diesem Kind müssen wir gut zusammenleben, gut den Kontakt halten. Den Kontakt empfindsam pflegen. Wir sind so fürsorglich damit, wie wir uns um ein Kind kümmern würden. Wir leben mit ihm und gehen mit ihm um, spielen mit ihm, je nachdem, wie viel Kraft wir haben.

Das bedeutet auch, dass der Kontakt zum Geist, die Erinnerung an diese Erfahrungen, die wir hier machen können, für uns und die anderen Menschen so wichtig ist. Einmal, in einem Vertiefungsseminar sagte Meister Li:

Was kann ich tun?
– Nierenübung,
– nicht vergessen, Erinnerung,
– loslassen, nicht so viel denken.

Das, was wir durch die Verbindung zu Meister Li, der Energie im DEAN-Zentrum und unserer Gemeinschaft tun können ist, unsere Wurzel-Energie aufzubauen. Das bedeutet Kontakt zur Nierenenergie herzustellen. Hier haben wir sehr gute Voraussetzungen: Unsere Gruppe und die starke Energie, die uns trägt.

Das ist ähnlich, wie Kung Fu Panda den Kontakt zu seiner Gruppe, den anderen Pandas spürte und dann über sich hinaus wachsen konnte in der Energie.

Der Nierenmeridian ist der höchste Punkt der vorgeburtlichen Energie. Die Niere speichert die Essenz, sie zeigt und speichert die Qualität dieses Lebens. Das heißt, sie zeigt, wie stark die Kraft und Qualität im Leben sein kann. 
Wie schwach die Nieren sind, spielt keine Rolle, wenn die Verbindung da ist. Es ist für unsere Klarheit und Kraft sehr wichtig, dass wir wissen, woher etwas kommt (zum Beispiel ein Problem). Wenn wir das wissen, dann sind wir in Verbindung. Es ist also ganz wichtig zu erkennen, mit welcher Energie wir verbunden sind. Wenn wir verbunden sind, gleichen sich Stärke und Schwäche wie bei einer Freundschaft aus.

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