Von Innen nach Außen…

Einen Anfang finden…
Das Außen ist ein großes Thema für mich, es kommt aus der Familie. Lieber Li, es kommt immer diese Frage nach der Frage…was will ich fragen? Wenn ich dann in mich gehe, ist auf einmal jede Frage weg. Da ist Nichts. Das Innen ist gerade nichts und im Außen sind so viele Fragen. Wenn ich im Innen bleibe ist es gut, da ist das Nichts, da ist es klar. Wenn ich ins Außen gehe, dann ist es nicht klar. Es kommen hundert Fragen und dann bleibe ich lieber bei dem Nichts im Innen weil ich das kenne… aber so ist dann Stillstand im Außen. Es kann sich nicht entwickeln. Ich brauche einen Austausch zwischen Innen und Außen. Die Aufgabe ist mich im Außen zu zeigen und vielleicht tue ich das erst mal mit einer Frage. Das Innen ist wie der Traum und das Außen ist die Wirklichkeit. Den Traum zur Wirklichkeit machen…darin ging es auch im letzten Seminar. Ich kenne mich gut aus mit dem Innen und mit dem Träumen aber vielleicht ist jetzt die Zeit, in die Wirklichkeit zu gehen… Ich habe Angst, dass ich das klare Nichts und den Traum verliere, wenn ich Schritte in diese Wirklichkeit gehe… Das Innen zum Außen zu machen, das ist der Prozess. Ich fühle mich noch hilflos damit. Ich fühle mich schrecklich allein, wenn ich das Außen betrete. Ich fühle mich irgendwie ausgesetzt. Ich weiß nicht, welchen Weg ich nehmen soll. Früher ist mir immer alles von alleine begegnet. Es war auf einmal da…es kam ein Boot und ich musste mich nur noch entscheiden, fahre ich mit oder fahre ich nicht mit. So mag ich das. Es kommt etwas von außen und dann kann ich entscheiden, ob ich es will oder nicht. Das hat sich geändert. Nun ist es so, dass ich an diesem Ufer stehe und kein Boot kommt. Ich warte aber es passiert nichts…Ich glaube, dass ich jetzt selbst das Boot bin, das ich nur selbst zu Wasser lassen kann. Und an dieser Stelle, werde ich dann bockig…“Ich will nicht alleine“ kommt dann aus meinem Inneren. Immer dieses Alleine, das ist eine Information aus der Familie. Immer dieses Alleine alles schaffen zu müssen. Dann bleibe ich lieber stehen. Ich will nicht alleine. Diese Alleine ist eine Erinnerung. Ich sitze dort am Ufer und schaue auf das Wasser. Ich sitze dort alleine. Ich gucke aufs Wasser und spüre diesen Widerstand in mir. Der Widerstand, der über das Gefühl und die Erinnerung zu mir kommt. So ging es vielen aus meiner Familie. Das Ufer ist da, ich bin da und das Wasser ist da und ich will nicht alleine. Ich fühle mich wie ein dreijähriges Kind, was gegen sich selbst ankämpft. Ich setze mich an dieses Ufer…ich sitze dort und meditiere. Ich gehe nach Innen. Ich mache die Augen zu, ich spüre den leichten Wind und ich höre das Wasser mit seinen leichten Wellen. Das ist schön. Ich möchte das Wasser gerne berühren aber hier sitzend komme ich nicht dran. Das Ufer ist zu hoch auch wenn ich versuche, meine Füße nach unten zu strecken, komme ich nicht an das Wasser dran. Ich kann nur hier sitzen bleiben oder nach unten springen. Nach unten springen heißt, dass ich das was mich noch hält aufgeben und loszulassen muss und dem Unbekannten vertrauen. Das ist ein großer Schritt. Ich würde so gerne mit jemandem zusammen springen. Hand in Hand geht es immer leichter aber vielleicht kann ich an dieser Stelle auch nur alleine springen. Es hat mit der Selbstverantwortung zu tun. Nicht jemand anders fragen zu können. An dieser Stelle kann ich nur selbst entscheiden zu springen. Zu springen heißt auch das Herz zu öffnen. Darum
ging es auch in unserem letzten Seminar. Das Herz öffnen… davor haben wir immer so große Angst. Das Herz zu öffnen ist wie springen. Dann lässt man alles los und ist ganz da. Dieser Moment, dieser Augenblick. So kurz kann er sein aber so entscheidend. In so einem Moment kann sich alles verändern. Wenn man das Herz aufmacht…dann kann alles passieren. Eine Entscheidung, die wir nur ganz alleine treffen können. Es ist so ein kleiner Augenblick. Der Kopf kommt so schnell wieder dazwischen, mit all seine Ängsten und Befürchtungen, was alles passieren kann und dann zieht man sich wieder zurück in seine Sicherheit, da wo man sich auskennt und der Moment ist vorbei. Diesen Moment zu nutzen, zu springen, sich zu öffnen, das ist die Kunst. Es gibt hierbei kein richtig oder falsch. Es ist nur dieser eine Moment. Mein Kopf ist stark, er ist schnell in so einem Moment und er fragt „ist das richtig, was du fühlst, ist das richtig jetzt zu springen?“ und so ist der Moment schon verloren. Der Kopf mit seinen ganzen Schranken und Sicherheiten. Es wird niemals eine Antwort darauf geben, ob es richtig oder falsch ist. Weil sich alles jederzeit verändern kann aber für die Erfahrung und die Entwicklung ist es so wichtig zu springen und sich zu öffnen, damit wir weiter wachsen können. Das ist eine große Aufgabe für mich und meine Familie. In meiner Familie sind so viele Ängste gespeichert, die uns davon abgehalten haben, zu springen und glücklich zu werden. So viele Momente die vorbei gegangen sind und aus Angst nicht genutzt wurden. Wenn das so oft in der Familie passiert ist, dann ist das wie eine große Depression. Ein Stillstand über viele Generationen. Viele Talente die nicht genutzt wurden und im Innen geblieben sind…nicht entdeckt und nicht gezeigt wurden. Das ist so schade. Jede neue Generation hat wieder die Chance, zu springen und sich zu öffnen und damit weit zurück in der Familie zu helfen und zu befreien. Es ist für die Vergangenheit, für das Jetzt und die Zukunft, was wir tun. Es fließt in beide Richtungen und die alten Informationen können gelöscht und durch neue Erfahrungen ausgetauscht werden. Die Depression, das Starre in der Familie kann wieder ins Fließen kommen und sich auflösen. Das Wasser kann wieder fließen und Leben weiterführen… wenn das Wasser fließt und es in Bewegung kommt, dann kommt das Leben und damit auch wieder die Lebenslust und die Lebensfreude. Dann kann das Alleine wieder zu einem Zusammen werden. Wenn man sich öffnet, wenn man springt…dann trifft man auf etwas…dann gibt es einen Kontakt…und dann kommt das Zusammen. Das Öffnen und das Springen kann man nur selbst…wenn das Herz offen ist, dann kommt der Ausstauch und damit der Wachstum und die Weiterentwicklung.
Wenn das Herz offen ist, dann kann auch passend einen finden sonst geht es nicht.
Was heißt passend? Wenn mein Herz zu ist, dann kann ich auch nur auf ein anderes geschlossenes Herz treffen. Wenn mein Herz auf ist, dann kann ich auch auf ein geöffnetes Herz treffen. Es zieht sich gegenseitig an und spiegelt sich.
Wie ich der Welt begegne, so begegnet mir auch die Welt. Wenn ich im Außen immer wieder auf geschlossene Türen treffe, dann hat das damit zu tun, das ich selbst noch etwas in mir verschließe. Das Außen zeigt mir, was ich im Innen noch zu lösen habe.
Ich kann nur bei mir selbst anfangen etwas zu verändern, dann verändert sich auch das, was mir begegnet.
Das ist unsere Methode.

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